Ing. Anne-Marie T.M. Oudejans
Met de regelmaat van de klok worden in de bruinkoolwinningen Inden, Hambach en Garzweiler broedgevallen van slechtvalken waargenomen. Noch bij het nestelen, het broeden of bij het groot brengen van hun jongen trekken de vogels zich ook maar iets aan van de werkzaamheden van mens en machine
Aus
dem Jahresbericht 2009 der ARBEITSGEMEINSCHAFT WANDERFALKENSCHUTZ des NABU NRW
Informationen
über Wanderfalkenbruten auf Schaufelradbaggern und Absetzern in den Tagebauen
des Rheinischen Braunkohlengebietes
Gero
Speer
Mindestens
seit dem Jahr 2000 brüten Wanderfalken auf in Betrieb befindlichen Baggern und
Absetzern in den hiesigen Tagebauen. Die erste uns bekannte Brut fand im
Tagebau Inden auf Bagger 281 statt (siehe JB 2000). Seitdem hält sich immer ein
Wanderfalkenpaar im Tagebau Inden auf und brütet mit unterschiedlichem Erfolg.
Andere Paare brüten in den Tagebauen Hambach und Garzweiler.
Jedes
Jahr beginnt im Frühjahr die Suche nach den Wanderfalkenpaaren. In welchem
Bagger oder Absetzer brüten sie? Manchmal haben wir Glück und die Mitarbeiter
von RWE Power haben die Paare schon beobachtet, oder aber wir finden sie bei
den ersten Fahrten in den Tagebauen. Schwierig ist die Suche, wenn das
jeweilige Paar nicht in einem bereits vorhandenen Krähennest oder Horstkasten
brütet, sondern in einem Loch im Ballast oder in den Pylonen.
Tagebau
Inden
Am
25.3.2003 findet P. Lonzen, ein Mitarbeiter des Tagebaus, einen toten
weiblichen Wanderfalken etwa 400 m vom Bagger 281 entfernt. Der Falke wurde am
22.5.2001 in Vilvoorde (Brabant, Belgien) als Nestling beringt. Die Entfernung
zwischen Fundort und Beringungsort beträgt 137 km. Da der tote Falke erst 672
Tage alt war, ist er wohl vom anwesenden Paar, das zu der Zeit schon brütete,
abgekämpft worden.
Am
3.6.2003 stellen wir fest, dass das Wanderfalkenweibchen im Tagebau beidseitig
alu-farben
beringt
ist. Es ist also aus einer Gebäudebrut in NRW ausgeflogen.
Am
27.5.2005 sieht D. Heller einen Wanderfalken in der Nähe des Baggers 286 im
Jagdflug, der hinter
der im
Abbau befindlichen Kohle verschwindet. Als wir in diese Richtung fahren, sehen
wir einen weiblichen Altfalken mit Beute auf der abzubauenden Kohle sitzen. Ein
Jungfalke fliegt in der Nähe. Nach Anfertigung einiger Fotos verschwindet der
Altfalke mit der Beute hinter einem Hügel. Das Weibchen war nach Spektiv-Kontrolle
links grün beringt. Auf den Fotos sieht der Ring grau aus (alu?), bedingt durch
die schlechten Lichtverhältnisse.
Am
9.4.2006 findet D. Heller (DFO) einen total verölten weiblichen Wanderfalken
auf dem Boden
des
Tagebaus im Bereich des Baggers 281, der trotz intensiver Pflege nicht gerettet
werden kann. Der
Falke ist
wohl bei einem Revierkampf in eine Ölpfanne am Bagger gefallen, bevor er auf
dem Boden
landete.
Im Bauchbereich weist er blaue Flecken auf, am Flügelbug fehlen einige Federn, außerdem
sind Schürfstellen vorhanden. Der Falke wurde als Nestling am 19.5.1995 in
Wiesloch (Nordbaden; Gebäudebrut) beringt. Die Entfernung zum Fundort beträgt
241 km. Der Falke ist also fast 11 Jahre alt geworden. Die ursprünglich grüne
Farbe beider Ringe ist fast vollkommen abgewetzt. Nur auf der
Innenseite
der Ringe kann man die Farbe noch erkennen. Damit bestätigt sich die Spektiv-beobachtung
des Jahres 2005, wonach das Weibchen grün beringt war.
Am
12.5.2006 sitzt ein Wanderfalkenweibchen im Bagger 281. Ein Terzel jagt über
den Abraumhalden. Es ist wieder ein Wanderfalkenpaar da mit einem neuen
Weibchen.
Am
16.6.2006 fliegt das Weibchen in den Horst und stößt Balzrufe aus. Nach einiger
Zeit kommt auch
der
Terzel und setzt sich in den Horst. Das Weibchen duckt und beugt sich bei
herabhängenden Schwingen, der Stoß wird gefächert und leicht angehoben.
Die
Balzhandlungen des Terzels, der am Horstrand steht, sind nicht so ausgeprägt.
Nach einiger Zeit
fliegt
der Terzel ab und das Weibchen setzt sich neben den Horst, verlässt diesen
Platz aber später.
Erfolgreiche Brut auf einem Bagger Foto: F.
Hermanns
Am
1.4.2008 ruft mich D. Heller an: Ein adulter Wanderfalkenterzel (unberingt) ist
im Tagebau verletzt gefangen worden. Er befand sich auf dem Erdboden am Bagger
281. Der linke Flügel ist verletzt, jedoch nicht gebrochen. Trotz Behandlung
beim Tierarzt stirbt der Terzel an einer massiven Darmentzündung, bedingt durch
Strigea. Im Mai wird dann wieder ein Wanderfalkenpaar am Bagger 281 gesehen,
aber es kommt zu keiner Brut mehr.
Im Jahr
2009 ist die Suche nach dem Brutplatz der Wanderfalken aufwändig. Das Paar ist
da, aber wo
brütet
es? Am 27.5.2009 sehen wir, wie ein adulter Wanderfalke den Ballast am Absetzer
737 anfliegt. Wir hören lautes Lahnen und Betteln. Der Horst muss sich im
unteren Teil des Ballasts befinden, dort wo eine schräge Stütze Ballast und
Absetzer verbindet. Der Terzel kommt aus dieser Ecke und setzt sich auf eine
Kiste. Man kann das Weibchen in einer Öffnung des Ballasts sehen, es fliegt
heraus und setzt sich oberhalb des Terzels auf einen Umlauf.
Einige
Zeit später verschwinden beide in Richtung Tagebau. Herr Holzmann als
Verantwortlicher des
Absetzers
besteigt den Stahlkoloss bis zum Ballast, schaut in die Öffnung, kann aber nur
einen Teil
überblicken.
Obwohl die Jungen nicht zu sehen sind, muss hier der Horst sein. Auch von den
Altfalken ist nichts zu hören oder zu sehen. Sie sind gewohnt, dass hier
gearbeitet wird.
Am
17.06.2009 fahren D. Heller, P. Lonzen und ich in den Tagebau. Als wir am
Absetzer 737 ankommen, sitzt das Wanderfalkenweibchen im beweglichen Pylon im
Bereich des oberen Umlaufs
und putzt sich. Das Männchen sitzt unter dem Ballast
in Horstnähe. Das
Weibchen fliegt in den Horst,
schon
vorher hat es gelahnt. Im Horst hört man Rufe von mehr als einem Falken. Der
Terzel ist von rechts hinten in den Kabelschacht gegangen, in dem sich der
Horst befindet. Das Weibchen verlässt den Horst wieder und setzt sich erneut
auf den oberen Umlauf des beweglichen Pylonen, aber auf der anderen Seite. Jetzt
kann man sehen, dass das Weibchen beidseitig alu-farben beringt ist. Der Führer
des Absetzers Herr Frings ist zwischendurch zum Ballast gegangen und hat eine
Abdeckplatte angehoben und ein Falkenei gesehen.
Im
Tagebau Inden wurden nach der Brutzeit zwei Horstkästen am Absetzer 737 und
Absetzer 741 angebracht. Wir hoffen jetzt, dass einer der Kästen angenommen wird.
Dann wird die Suche nach dem Brutplatz in den nächsten Jahren hoffentlich
einfacher.
Altfalke im Tagebau Inden Foto: G.
Speer
Tagebau
Hambach
Im
Tagebau Hambach haben zwei Wanderfalkenpaare im Jahr 2004 gebrütet, von denen
sich ein Paar hier schon mehrere Jahre aufhält (siehe Jahresbericht 2004).
Bei der
Beringung am 19.5.2005 stellen wir fest, dass das Weibchen am Absetzer 758
beidseitig alu-farben beringt ist .
Am
10.6.2006 fährt mich F. Hermanns in den Tagebau zum Absetzer 739. Dort sitzt
das Wanderfalkenweibchen in einem Krähennest, das sich direkt neben dem
Horstkasten befindet. Hier hat F. Hermanns drei Eier im Horst gesehen, heute
ist jedoch nur ein etwa 7-10 Tage alter Jungfalke im Horst. Es sind auch keine
Resteier oder Eischalen zu sehen. Wo sind die Eier geblieben? Im Horstkasten am
Bagger 289 lagen gleichfalls drei Eier, aber es ist nur ein Jungfalke geschlüpft.
Am
28.4.2009 ruft mich F. Hermanns an, ob wir die vier jungen Wanderfalken am
Bagger 289 beringen wollen? Der Bagger steht wegen einer Reparatur, so dass
eine Beringung möglich ist. Die Jungen sind erst 10-12 Tage alt und damit zu
klein für eine Beringung.
Sie
sollten mindestens 18 Tage alt sein. Deshalb wird trotz Reparatur des Baggers
nicht beringt.
Obwohl
zwei Kästen, einer am Bagger 289 und einer am Absetzer 739 angebracht wurden,
wurde nur der am Bagger 289 angenommen. Eines der Wanderfalkenpaare hat dort
bis jetzt immer gebrütet. Während das andere Paar den Brutplatz häufig
wechselte und sogar ein Mal direkt neben dem Kasten gebrütet hat.
Tagebau
Garzweiler
Anfang
Juni 2002 rief mich U. Dworschak von RWE Power an, dass in der Tierpflegestation
M. Becker
(Bedburg-Königshoven)
ein diesjähriger, gerade flügge gewordener männlicher Wanderfalke abgegeben wurde,
der im Tagebau Garzweiler gefunden wurde. Der Falke hatte eine Verletzung
oberhalb des Schnabels und war kurz traumatisiert (Aufprallunfall).
Am
18.6.2002 wurde der Terzel zur Pflegestation Söhnigen (Düsseldorf) gebracht,
beringt und
ausgewildert.
Er wog 540 g. Danach hören wir nichts mehr aus dem Tagebau Garzweiler, obwohl
immer behauptet wird, dass dort Wanderfalken siedeln.
Im Januar 2007 sieht G. Hoffmann (RWE Power u. DFO) ein Wanderfalkenpaar am
Bagger 285. Als er
am
3.6.2007 die Nachricht bekommt, dass dort ein Falke aus einem Horst gefallen
ist, glaubt er zuerst,
dass es
ein Turmfalke ist. Es ist aber ein junger Wanderfalke (Terzel). Er findet auch
ein totes junges
Weibchen
am Boden. Der junge Terzel wird nach kurzer Pflege auf ein Podest am Bagger
gesetzt. Da er einige Tage später von Krähen attackiert wird, wird er wieder
aufgenommen und nach einigen Tagen Pflege zusammen mit zwei aus dem Horst
gefallenen jungen Wanderfalken im Kraftwerk Neurath erfolgreich freigelassen
(siehe Jahresbericht 2007).
Ende Mai 2008 suche ich mit einem Fahrer nach den Wanderfalken im Tagebau
Garzweiler. Am Bagger 261 sehen wir nur ein Krähenpaar und einen Turmfalken, am
Bagger 258 nur Tauben. Doch am benachbarten Bagger 288 sehen wir dann einen
Jungfalken auf dem oberen Rand des beweglichen Pylonen sitzen. Kurze Zeit
später kommt ein Altfalke angeflogen und setzt sich auf den stehenden Pylon. Es
ist wohl das Weibchen. Der Falke ist an beiden Fängen alu-farben beringt. Kurze
Zeit später sehen wir noch einen 2. Jungfalken auf einer Sandböschung sitzen.
Innerhalb
kurzer Zeit haben wir die Falken gefunden.
Dagegen haben wir Ende Mai/Anfang Juni 2009 an zwei Tagen alle Bagger und
Absetzer im Tagebau
abgefahren,
ohne einen Wanderfalken zu sehen. Ich bin schwer enttäuscht. Aber Ende Juni
bekomme ich die Nachricht, dass am Bagger 284 vor ungefähr drei Wochen zwei
junge Wanderfalken ausgeflogen sind.
Alle beringten
Wanderfalken, die wir in den Tagebauen gesehen haben, waren Weibchen und
stammen aus Gebäudebruten.
Ohne
menschliche Einflussnahme – durch Sicherung der Brutplätze, Anbringen von
Horstkästen oder Pflege aus dem Horst gefallener Jungfalken – ist der
Bruterfolg an den Baggern und Absetzern wesentlich geringer.
Durchgehende
Beobachtungen an den Brutplätzen in den Tagebauen sind leider nicht möglich,
weil für Fahrten innerhalb der Tagebaue die Firma RWE Power ein Fahrzeug und
einen Fahrer zur Verfügung stellen muss, was aus betrieblichen Gründen
natürlich nicht immer möglich ist.
Besonderer Dank gilt der Firma RWE Power, die durch Ihre freundliche
Unterstützung die Beobachtungen sowie die Beringungen von bisher sieben Jungfalken
durch P. Wegner möglich machte. Rückmeldungen liegen bisher nicht vor. Außer
bei den in diesem Bericht bereits genannten Personen möchte ich mich bei H.
Koglin, H.A. Essers (Tagebau Inden) und F.J. Göddertz (Tagebau Garzweiler)
bedanken.